Erzengel: Wer sind sie und was ist ihre Funktion? - Holyblog

Erzengel: Wer sind sie und was ist ihre Funktion?

Erzengel: Wer sind sie und was ist ihre Funktion?

Die katholische Kirche erkennt die Existenz von nur drei Erzengeln an, d.h. die drei in der Heiligen Schrift zitierten: Michael („Wer ist wie Gott?“), Gabriel („Gottes Stärke“) und Raphael („Gottes Medizin“).

Diese Klarstellung ist notwendig, weil man einwenden könnte, dass in den früheren Texten andere Erzengel zitiert werden, bis zu sieben im Buch Enoc: Uriel, Raphael, Raguel, Michael, Sariel, Phanuel und Gabriel. Das System der sieben Erzengel ist in der Tat eine alte Tradition jüdischen Ursprungs.

Die katholische Kirche sah es jedoch als notwendig an, willkürliche und übertrieben fantasievolle Interpretationen von Texten, die nicht zur den heiligen kanonischen Schriften gehören, einzudämmen. Wir erinnern daran, dass alle einzelnen Traditionen in Übereinstimmung mit dem, was in dem Kanon der Heiligen Schrift, der einzigen wahren Offenbarung, angegeben ist, untersucht und überprüft werden muss.

Im Hinblick auf die Erzengel wurde daher im Mittelalter festgelegt, dass die Anbetung und Verehrung von nur drei, der in der Bibel erwähnten Erzengel, erlaubt war: Michael, Gabriel und Raphael. Auch in der Frühzeit der Kirche wurden große Anstrengungen unternommen, um zu verhindern, dass der von unorthodoxen Praktiken und den heidnischen Traditionen der göttlichen Boten beeinflusste Engelskult zu einer Form der Götzenverehrung wurde.

Im Dekret von Litteris Diei wird 1992 festgestellt, „daß nämlich die dem Opus Angelorum eigene Engellehre und gewisse von ihr herstammende Praktiken der Heiligen Schrift und der Überlieferung fremd sind und daher nicht als Grundlage für die Spiritualität und Aktivität von kirchlich anerkannten Vereinigungen dienen können. “

Doch wer und was sind die Erzengel?

Die Existenz von Engeln ist eine Wahrheit des Glaubens. Ihre Anwesenheit in der Bibel ist das unbestreitbarste Zeugnis dafür. Sie sind körperlose, spirituelle, vollkommene Wesen, zu Beginn der Zeit von Gott geschaffen mit dem Ziel, dass diese ihm als Diener und Boten zu Eigen sein. Sie leben auf immer und ewig im Antlitz Gottes, bereit, bei jedem Befehl zu eilen, sie sind aufmerksame Zuhörer und Vollstrecker seines Wortes.

Es sind also Erscheinungen, die für ihn und in ihm existieren und die dennoch auch dem Menschen nahestehen, als treue Bindeglieder zwischen dem Willen des Allerhöchsten und seinen Geschöpfen.

Engel leben also in der Kontemplation Gottes und handeln als Boten.

Und die Erzengel?

Seit der Antike geht man davon aus, dass Engel in einer Art himmlischen Hofstaat organisiert sind, in der die Engel unterschiedliche Grade und Würden besitzen. Die drei Erzengel haben die höchsten Sphären dieser Engelshierarchie inne. Auch sie haben ähnliche Aufgaben wie gewöhnliche Engel, aber ihre Aufgaben sind noch hochrangiger und wichtiger. Es ist ihre Aufgabe, Gott Tag und Nacht nahe zu sein, ihn unaufhörlich zu verherrlichen, sein Geheimnis zu bewahren und zu beschützen. Ihre eigenen Namen suggerieren ihre Rolle und ihre eigene Natur: Ein jeder Namen endet mit „El“, was „Gott“ bedeutet.

Die Heilige Schrift schreibt jedem Erzengel eine bestimmte Mission zu.

Michael ist der Krieger, der gegen Satan und seine Gesandten kämpft (Gd 9; Off 12, 7; vgl. Zc 13, 1-2), der Verteidiger derer, die Gott lieben (Dn 10, 13.21), der Beschützer des Volk Gottes (Dn 12, 1).

Gabriel ist einer der Engel, die Gott am nächsten sind, vor seinem himmlischen Thron (Lk 1,19), er ist derjenige, der Daniel die Geheimnisse von Gottes Plan offenbart (Dn 8,16; 9, 21-22), der Zacharias die Geburt von Johannes dem Täufer (Lk 1, 11-20) und Maria die von Jesus (Lk 1, 26-38) ankündigt.

Raphael steht vor dem Thron Gottes (Tb 12, 15; vgl. Offb 8, 2), begleitet und beschützt Tobias auf seiner gefährlichen Reise und heilt seinen Vater vor Blindheit und seine zukünftige Braut vor dem Einfluss des Bösen.

Die Aufgabe der drei Erzengel besteht also im Allgemeinen darin, neben der Verehrung Gottes, den Menschen auf verschiedene Weise seinen Willen mitzuteilen, sowie den Menschen Inspiration und Katalysatoren der göttlichen Gnade zu sein.

Heiliger Michael

heilige Michael
Heiliger Michael

Der heilige Michael erscheint in der Heiligen Schrift, insbesondere im Buch Daniel, im Brief des Apostels Judas Taddeus und in der Apokalypse.

Sein Name kommt aus dem hebräischen Mi-ka-El, was „wer ist wie Gott?“ bedeutet.

Die Ikonographie stellt ihn als einen Krieger in Rüstung dar, der ein Schwert führt, oder einen Speer hält, mit dem er einen Drachen erlegt, der den Teufel symbolisiert. In der Tat ist dies die Rolle von Michael. Er ist Kämpfer in der Schlacht gegen die von Luzifer angeführten gefallenen Engel. Er war es, der die himmlischen Heerscharen im Krieg führte, der zur Vertreibung der gefallenen Engel aus dem Paradies führte.

Seither steht er weiterhin als Verteidiger Gottes gegen den Teufel und seine Täuschungen. Der Schauplatz dieser neuen Schlacht ist nicht mehr der Himmel, der dem Satan verboten ist, sondern es sind die Seelen von uns Menschen, die ständig von der Schmeichelei des Bösen angegriffen werden und zu jeder Zeit zur Rebellion gegen Gott angeregt werden. Der Teufel versucht die Menschen davon zu überzeugen, dass Gott ein Tyrann ist, der ihre Freiheit und ihre volle Verwirklichung in der Schöpfung einschränkt. Der Erzengel Michael ist vom Himmel gesandt, um die Menschen zu beschützen und zu leiten, um sie zu lehren, Gutes von Bösem, Wahrheit von Lügen zu unterscheiden.

In der Apokalypse, die er Johannes selbst offenbarte, wird er als ein majestätisches Wesen beschrieben, das mit der Aufgabe betraut ist, die für das Jüngste Gericht bestimmten Seelen zu begutachten.

Er ist Richter der Seelen und folglich auch deren Beschützer, Verteidiger der Kirche und des Volkes Gottes.

Es ist kein Zufall, dass Castel S. Angelo, die Festung, in der der Papst bei Gefahr Zuflucht suchte, von seiner Statue bewacht wird und Reisende und Pilger seinen Namen und seinen Schutz vor den Gefahren einer Reise anriefen.

Einige Studien wollten im Erzengel Michael den Einfluss alter Mythen sehen, die mit der legendären Figur eines Heldengottes verbunden sind, der Monster tötet, wie der babylonische Gott Marduk oder wie heidnische Gottheiten, und der zwischen Himmel und Erde vermitteln, wie der griechische Gott Hermes. Das Fest am 29. September, das dem Erzengel gewidmet ist, fällt auf diesen Tag als Vermächtnis der Feierlichkeiten zum Herbstanfang. Ein Fest, das Mithras geweiht ist, einer Gottheit, die bei den Persern und dann bei den Römern mit der Sonne verbunden ist.

Dieser Kult der katholischen Kirche wurde im Osten geboren, verbreitete sich aber schnell in ganz Europa, besonders nach seinem Erscheinen am Gargano in Apulien, als der Erzengel dem heiligen Lorenzo Maiorano in einer Höhle erschien, die für Jahrhunderte zu einem Wallfahrtsort für Päpste, Monarchen und zukünftige Heilige wurde. In der Nähe der Höhle wurde ein Heiligtum erreichtet, das bis heute eines der wichtigsten und prächtigsten Kultstätten ist, die dem Erzengel Michael gewidmet sind.

Im Jahr 2013 weihte Papst Franziskus den Staat der Vatikanstadt dem heiligen Josef und dem heiligen Erzengel Michael, als Anerkennung seiner Rolle als Verteidiger des Glaubens und der Kirche.

Der Erzengel Michael, der „himmlische Krieger“, ist der Beschützer der Schwertkämpfer, der Waffenmeister. Seine Fähigkeiten als Seelenrichter haben ihn auch zum Schutzpatron aller Berufe gemacht, die den Einsatz einer Waage erfordern, wie Händler, Apotheker, Konditoren. Er ist ebenfalls Schutzpatron der Polizei.

Der Kult um Erzengel Michael

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Der Erzengel Michael ist einer von drei Erzengeln, die vom Christentum anerkannt werden

Heiliger Gabriel

Erzengel Gabriel
Heiliger Gabriel

Der Erzengel Gabriel wird ebenso wie Michael und Raphael am 29. September gefeiert.

Sein Name stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „Kraft Gottes“ oder „Gott ist stark“.

In der biblischen Tradition galt er als einer der Engel, die dem Thron Gottes am nächsten standen, er wird sogar „die linke Hand Gottes“ genannt.

In der Bibel wird er auch als Todesengel dargestellt, während er für Muslime einer der Hauptboten Gottes und der Engel ist, der Mohammed den Koran offenbart hat.

In der christlichen Tradition ist Gabriel vor allem wegen seiner Rolle als Botschafter in Erinnerung.

Er offenbarte Zacharias die zukünftige Geburt von Johannes dem Täufer, erschien Joseph in einem Traum, um ihn davon abzuhalten, Maria abzulehnen, denn ihre Schwangerschaft war das Werk des Heiligen Geistes, und natürlich war er derjenige, der Maria die Botschaft der wunderbaren Empfängnis und der Geburt Jesu überbrachte. In diesem Fall war er besonders mit der Aufgabe gesegnet, ein Gesandter Gottes zu sein. Es war Gabriel, der Maria erschien und ihr sagte, dass Gott sie als Mutter für seinen einzigen Sohn auserwählt hatte. Keine Auferlegung, keine Verpflichtung, nur eine Bitte, von einem der mächtigsten Engel an eine einfache und bescheidene Jungfrau. Gabriels Rolle ist daher von grundlegender Bedeutung. Er bringt den Menschen die Botschaft Gottes, macht sie verständlich und hilft ihnen, mit reinem Herzen zuzuhören und den Willen des Allmächtigen anzunehmen.

Einige Interpretationen wollten in ihm den Engel sehen, der nach der Offenbarung des Johannes das Horn blasen wird, um den Tag des Jüngsten Gerichts zu verkünden.

Gabriel gilt als Schutzpatron der Kommunikation, der Postboten, der Botschafter, der Zeitungen und der Kuriere.

Die christliche Ikonographie stellt ihn als geflügelten Jüngling dar, der oft eine Lilie in den Händen hält, das Symbol der Verkündigung an Maria.

Heiliger Raphael

Erzengel Raphael
Heiliger Raphael

Raphael ist der Erzengel, dessen Aufgabe es ist, Heilung zu bringen. Tatsächlich stammt sein Name aus dem Hebräischen und bedeutet „Medizin Gottes“.

In der Bibel gehört er zu den Engeln, die dem Thron Gottes am nächsten stehen. Er wird von ihm als Führer von Tobias auf dessen Reise gewählt, um die von seinem Vater hinterlassenen Kredite einzuziehen. Während der Reise findet Raphael, in menschlicher Gestalt, eine passende Braut für Tobias und lässt dem Vater des Jungen sein Augenlicht wieder erlangen.

Raphael gilt als Schutzpatron der ehelichen Liebe, der Jugend, der Freunde, der Brautleute, der Apotheker, der Erzieher, der Wanderer, der Flüchtlinge. Obwohl im Koran nicht erwähnt, ist er für Muslime der Engel, der das Horn bläst, das den Beginn des Jüngsten Gerichts signalisiert (nach anderen Traditionen wäre dies Gabriels Aufgabe).

Er wird häufig mit einer Medizinbüchse und einem Fisch dargestellt. Er ist der Schutzpatron von Apothekern, Wanderern, Flüchtlingen.

Seine Rolle als Heiler, als „Medizin Gottes“ sollte immer als der Wille, die Seele zu heilen interpretiert werden, sie von ihren Leiden zu befreien, damit sie bereit ist, Gott anzunehmen. Indem er Tobias Vater das Augenlicht zurückgibt, öffnet er ihm die Augen für die Wahrheit des Allmächtigen. Indem er die Dämonen verjagt, die das versprochene Mädchen verfolgen, ermöglicht Raphael die Hochzeit und die Liebe der beiden. Aus diesem Grund gilt er auch als Beschützer der Verlobten und der ehelichen Liebe. Zwei symbolische und bedeutsame Heilungen also.

Die Kraft des Erzengels Raphael heilt die Blindheit, wie der Glaube und die Liebe, die uns die Priester jeden Tag zeigen und mitteilen, und uns damit die Augen für Gott öffnen. Ebenso vertreibt der göttliche Eingriff durch seinen Abgesandten die Wolken zwischen Mann und Frau und macht sie rein und angemessen, um sich im Namen der von Gott und der Kirche gesegneten Liebe zu vereinen.

Durch den heiligen Raphael sinkt die heilende und reinigende Kraft der Liebe Gottes auf uns herab und macht uns würdiger, bringt uns näher zu Gott.