Die Erscheinungen unserer lieben Frau von Guadaloupe - Holyart.de Blog

Die Erscheinungen unserer lieben Frau von Guadaloupe

Die Erscheinungen unserer lieben Frau von Guadaloupe

Wenn wir von den Erscheinungen von Guadaloupe sprechen, meinen wird die Erscheinung unsere lieben Frau, wie sie Juan Diego Cuauhtlatoatzin erschienen ist, einem Azteken, der zum Christentum konvertiert ist. Diese Erscheinungen fanden mit wenigen Tagen Abstand im Dezember 1531 am Tepeyac-Hügel nahe Mexico City statt. Die Definition der Erscheinungen von Guadaloupe kommt aus dem Kloster von Guadaloupe und möglicherweise auch vom aztekischen Ausdruck Coatlaxopeuh, was in etwa „Sie, die die Schlange zertritt“ (siehe Genesis 3: 14-15) bedeutet und sich auf die Jungfrau Maria bezieht. Seit dieser Zeit ist unsere gute Frau und insbesondere die Statuen von Madonna von Guadaloupe ein Symbol der Verehrung in allen spanisch sprechenden Ländern. Das gilt besonders für Südamerika. Ihre Erscheinung macht sie besonders wertvoll für jene Menschen, die sie anbeten. Tatsächlich wird sie als dunkelhäutiges Mädchendargestellt, deren Züge wie die einer Mestize, die sie mit Ureinwohnern und heutigen Bewohnern Mexicos teilt. Die Gläubigen nannten sie „Virgen Morenita“.

Der Kult der Madonna von Guadalupe

Mit über 20 Millionen Pilgern jährlich, ist die Abtei unserer lieben Frau von Guadaloupe, die am Ort der Erscheinung errichtet wurde, einer der am besten besuchten Plätze der Anbetung weltweit. Die zieht mehr Menschen an, als Lourdes und Fatima und war der erste Platz der Anbetung in Amerika. Dort wo heute die Abtei steht, war früher ein Kloster, das dann zum Heiligtum wurde. In der Abtei befindet sich heute der Umhang von Juan Diego Cuauhtlatoatzin, der ein Abbild der Jungfrau trägt und ein Objekt der Verehrung ist, vergleichbar mit dem Grabtuch von Turin. Die  Madonna von Guadaloupe hat überraschend viele ehrfürchtige Anhänger, nicht nur wegen der Wunder, die über die Jahrhunderte in ihrer Nähe geschehen sind, sondern auch wegen der verblüffenden Eigenschaften des Umhangs von Juan Diego Cuauhtlatoatzin. Auf ihm befindet sich ein mysteriöses Gesicht, dessen Ursprung durch keine wissenschaftliche Untersuchung und durch kein Gerät erklärt werden konnte. Die Tatsache, dass die heilige Maria sich selbst umgeben von Blumen und himmlischer Musik gezeigt hat und den Menschen, die nāhuatl (die Sprache der Uto-Azteken in Mexiko) sprachen Erlösung und Schutz verprach, war der Grund, dass dieser Kult sich so schnell verbreitet. Für die Ureinwohner Südamerikas war die Madonna von Guadaloupe ein Element der Kontinuität mit den alten Göttern. Auf diese Weise wurde die Transformation vom Heidentum zur neuen Religion einfacher und verständlicher für die gebürtigen Mexikaner. Durch die dunkle Haut und das Latinogesicht der Jungfrau, haben fast neun Millionen Menschen den neuen Glauben akzeptiert und sind konvertiert. So waren Geschichte und Kult um diese Madonna ein Schlüsselelement, um das Christentum in einem Land zu verbreiten, das so lange von Gewalt und Blutvergießen gezeichnet war. Blut, das von jenen vergossen wurde, die durch das Abbild eines Kruzifixes ihre Gräueltaten rechtfertigen wollten. Unsere liebe Frau von Guadaloupe war dort erfolgreich, wo die arroganten Konquistadoren versagten. Den 12. Oktober 1895 erklärte Papst Leo XIII. den Gedenktag der lieben Frau von Guadaloupe. Papst Paul II definierte die dunkelhäutige Madonna als „Mutter der zwei Amerikas“.

Die Erscheinungen

Die Erscheinungen von unserer lieben Frau von Guadaloupe traten zehn Jahre nach dem Fall des Aztekenreiches und elf Jahre nach der Ankunft der Konquistadoren auf. Das politische und religiöse Klima war nicht das beste. Die neuen Regenten aus den fernen Ländern behandelten die Ureinwohner schlecht und machten sogar den Missionaren, die versuchten, das Evangelium zu verbreiten, das Leben schwer. Die indigenen Menschen, die seit Jahrhunderten Götter anbeteten, die Blutopfer verlangten, hatten Schwierigkeiten, die wahre Bedeutung des Gospels zu verstehen. Zusätzlich begegneten ihnen ihre neuen Anführer mit Gewalt und Missbrauch, so dass sie glaubten, das Ende der Welt stünde bevor.

In diesem blutigen Szenario, dominiert von Angst, waren die Erscheinungen, die Juan Diego hatte, ein Lichtschein und eine Nachricht der Hoffnung in dieser dunklen Zeit.

Die Madonna erschien zum ersten Mal am 9. Dezember 1531 in Gestalt einer jungen Mestizin, in Kleider gehüllt, die wie die Sonne strahlten. Nachdem sie sich als Jungfrau Maria zu erkennen gab, trug sie Juan Diego auf, zum Bischof zu gehen und ihm zu sagen, dass er eine Kirche auf dem Hügel bauen sollte.

Der Bischof reagierte zunächst mit Unglauben, doch die liebe Frau erschien Juan Diego ein weiteres Mal und ermutigte ihn, noch einmal zum Bischof zu gehen und ihn zu überzeugen. Doch auch jetzt war der Bischof skeptisch und verlangte nach einem Zeichen. Das dritte Mail erschien die Madonna als Ureinwohnerin und versprach Juan Diego, am nächsten Tag noch einmal zu erscheinen. Dieser jedoch konnte nicht zum Hügel kommen, weil er einem kranken Onkel helfen musste.

Am12. Dezember kam er zurück zum Hügel, auf der Suche nach einem Priester, der seinem Onkel die letzte Ölung geben würde. Er schämte sich, das Treffen mit der Jungfrau Maria verpasst zu haben. Aus Angst die zu treffen, machte er einen großen Bogen, doch Maria erschien ihm ein viertes und letztes Mal auf einer goldenen Wolke. Sie versicherte ihn der Gesundheit seines Onkels und sagte ihm, er solle einige Blumen vom Hügel pflücken und sie zum Bischof bringen. Juan Diego tat, wie ihm geheißen, erklomm den Hügel, der zu der Zeit eigentlich kahl war. Was er jedoch fand, war ein Feld wunderschöner Rosen. Er sammelte so viele, dass er seinen Umhang (einen tilmàtli) ausziehen musste, der aus zwei zusammengenähten Lagen Agavenfaser bestand, um sie alle zu tragen. Mit diesem Bündel ging er zum Bischof und breite vor ihm und andern Menschen, seinen Mantel aus. Doch als die Rosen nicht mehr im Mantel waren, erschien das Antlitz der Heiligen Maria auf dem rauen Stoff.

Von diesem Augenbick an zweifelte niemand mehr Juan Diegos Worte an. Sofort wurde eine Kapelle an der Stelle, die er nannte, erbaut und sein Wundermantel wurde im Inneren aufbewahrt. Er wird nach wie vor in der Abtei aufbewahrt, die den Platz der vormals bescheidenen Kapelle eingenommen hat. Dort befindet er sich in einer Glasvitrine und wird als wertvollstes Relikt verehrt. Es wird gesagt, dass am 26. Dezember 1531, während eine Prozession den Umhang in die neu erbaute Kapelle trug, ein junger Tänzer, der von einem Pfeil getötet worden war, am Saum des tilmàtli abgelegt wurde und sofort wieder auferstand.

Der Umhang von Juan Diego

Der tilmàtli von Juan Diego wurde stets in der Abtei unserer lieben Frau von Guadaloupe aufbewahrt. Auch als 1921 ein Terrorist eine Bombe unter dem Altar, auf dem sich das Kleidungstück befand, explodieren ließ, blieb der Umhang unversehrt. Der tilmàtli oder Tilma, ein raues Cape, besteht aus zwei Lagen von Agavenfasern, zusammengenäht mit einem weißen Faden. Das Bildnis der Jungfrau, das darauf eingeprägt ist, ist 143 cm groß. Die Madonna hat dunkle Haut, wie ein Indio und ihre Gesichtszüge sind weder europäisch noch mexikanisch, sondern eine Mischung aus beidem. Sie ist umgeben von einem pinken Kleid aus Blumen und ein meeresblauen Schleier mit goldenen Sternen bedeckt ihren Kopf und geht bis hinunter auf den Boden. Die steht auf einem Mond und zwölf Sonnenstrahlen umrahmen ihr Gesicht. Wie man sich denken kann, wurde der Tilma von Juan Diego seit dem Jahr 1666 zahllosen wissenschaftlichen Untersuchungen unterzogen.Madonna-Statue von Guadalupe Valgardena

Doch seit damals sind sich alle Forscher darüber einig, dass ein solches Bild nicht mit Ölfarbe oder Tempera auf einer so rauen Oberfläche gemalt worden sein kann. Und selbst wenn es möglich gewesen wäre, so wäre das Bild im Laufe der Zeit verblasst.

1751 kam eine Gruppe von sieben Malern zu demselben Schluss: Das Bild unserer lieben Frau von Guadaloupe kann nicht gemalt worden sein, denn die Farben wären vollständig in die Oberfläche des Mantels eingedrungen und es wäre unter keinen Umständen möglich gewesen, die Farben zu konservieren. Daher wird der Mantel von Juan Diego für acheropita (nicht von menschlicher Hand) gehalten, genau wie das Grabtuch von Turin, in das Jesus gewickelt wurde, nachdem er vom Kreuz genommen wurde und das noch heute sein Abbild trägt.

Der Mantel war oft Gegenstand von wundersamen Ereignissen. 1791 passierte einigen Arbeitern, die den Rahmen, in dem sich der Umhang befand, reinigen sollten, ein Missgeschick. Einige Tropfen einer wässrigen Lösung mit 50% Salpetersäure landeten auf dem Tuch und es hätte eigentlich irreparablen Schaden nehmen müssen. Stattdessen verdampfte die Flüssigkeit, beinahe ohne Spuren zu hinterlassen. Nur ein schwacher Heiligenschein blieb, der im Laufe der Zeit verschwand.

Eine Tiefenanalyse des Stoffes, die 1936 gemacht wurden, bestätigte, dass es dort keine Spuren von Farben irgendwelcher Art gibt, so als ob das Bildnis nicht von menschlichen Händen erstellt worden wäre. Ein weiterer Indikator dafür ist die Tatsache, dass über die Jahrhunderte Malereien auf dem Tilma gemacht wurden, die verblassten und ausgelöscht wurden, während das Originalbild noch klar und perfekt erscheint.

1929 wurde, neben anderen Dingen, entdeckt, dass sich das Abbild Juan Diegos und anderen Zeugen des Wunders der Rosen in Marias Augen spiegelt. Zwischen 1956 und 1958 wurden neue Untersuchungen mit modernen Geräten vorgenommen, doch auch sie zeigten, dass das Bild nicht gemalt sein konnte, das der Winkel nicht imitiert werden konnte – nicht einmal per Fotografie. Die Studien, die das Auge unserer lieben Frau von Guadaloupe untersuchen, gehen bis heute weiter und bereichern die Geschichte dieser erstaunlichen Erscheinung mit immer mehr bedeutenden und überzeugenden Details.