Seit ihrer Entstehung sind Klöster nicht nur Zentren der Begegnung und des Gebets, sondern auch die Hüter alten Wissens, Bollwerke des Glaubens und der Spiritualität, auch in Zeiten, in denen Wildheit und Barbarei die bekannte Welt beherrschten. Der Untergang des weströmischen Reiches (476 n. Chr.) und die Invasionen der Barbaren haben ein allgemeines Klima der Angst und Unsicherheit geschaffen, das die Erinnerung an die großen Zivilisationen der Vergangenheit auf oft unwiederbringliche Weise auslöschte. Die Aufgabe, die wertvollen Manuskripte zu bewahren, die der Zerstörung entgingen, und das Wissen des Westens weiterzugeben, wurde Klöstern und Abteien anvertraut. Doch das ist nicht alles. Klöster, insbesondere die Benediktinermönche, die die Gottesdienste zum Symbol ihres Ordens machten (Ora Et Labora – Bete und Arbeite), katalysierten die wirtschaftliche, kommerzielle und soziale Entwicklung vieler Regionen um ihre Gebäude herum.
Zusätzlich zum kopieren von Büchern und Codes die uns aufgrund der Arbeit eines gelehrten Schreibers überliefert wurden, waren Klöster seit dem Mittelalter Orte, an denen Pflanzen und Heilkräuter zur Herstellung von Heilstoffen verwendet wurden. Man studierte und wirksame Heilmittel für alle Arten von Krankheiten wurden entdeckt. Die alten griechischen und lateinischen Texte hatten das Studium der Naturheilkunde umfassend behandelt, damit das fortschrittliche medizinische Wissen der Araber nicht vergessen und stattdessen geschützt und verbreitet werde. Insbesondere das Christentum nahm die sogenannte galenische Medizin an, die sich aus den Theorien des Arztes Galeno ableitete, welcher der bedeutendste römische Arzt war. Ein Grieche, der ursprünglich aus Pergamon stammte, folgte demselben klinischen Ansatz wie Hippokrates, verband ihn aber mit dem philosophischen Ansatz des Aristoteles, nach dem auf medizinischer Ebene jede Wirkung von einer Ursache bestimmt wurde.
Ein Prinzip, welches auf spiritueller Ebene auch zur christlichen Philosophie gehörte, weshalb die Theorien des Arztes lange Zeit mit Überzeugung aufgenommen und befolgt wurden. Eine weitere Aufgabe der Mönche war es, die Rohstoffe für die Herstellung der Arzneien zu sammeln. Anfangs beschränkten sich die Mönchsgemeinschaften darauf, Wildkräuter von den Wiesen und Wäldern um die Gebäude herum zu sammeln, doch bald begannen die Mönche, in den Mauern der Klöster und Abteien Kräutergärten zu errichten, die ihnen die Zutaten lieferten, die sie benötigten. Auf diese Weise entstanden zauberhafte Orte, die nicht nur an die Schönheiten und Freuden des irdischen Paradieses erinnerten, sondern auch für die Bereitstellung von Rohstoffen für die Medizin gebraucht wurden. Das galt auch und vor allem in Kriegszeiten, als es unmöglich war, sich nach draußen zu wagen und zu sammeln, was gebraucht wurde.
Der „Hortus conclusus“ (umzäunter Garten) war ein Garten, voller Schönheit und Harmonie, voller leuchtender Blumen, Obstbäume und Springbrunnen. Daneben befand sich der Hortus simplicium, der einfache Gemüsegarten, in dem die notwendigen Kräuter wuchsen, um die wertvollen natürlichen Heilsäfte zu extrahieren.
Diese Extrakte, die direkt aus der Natur gewonnen wurden, wurden „einfach“ genannt, um sie von angemischter Medizin zu unterscheiden, die durch Behandlung der Heilpflanzen auf verschiedene Arten wie Kochen, Trocknen, Mazerieren und Mischen nach altem Wissen gewonnen wurden.Im Laufe der Zeit vertieften die Mönche ihre medizinischen Kenntnisse und sammelten die Berichte von Reisenden, die von überall her kamen und in ihren Wäldern lebten. Während die Außenwelt sich veränderte und von Kriegen und Pest heimgesucht wurde, hörte die geduldige, beständige Arbeit dieser gläubigen Menschen, die zwar verschiedenen Orden angehörten, aber durch den Wunsch vereint waren, mehr zu lernen, um den Menschen zu nützen, niemals auf. Und es geht bis heute weiter. Heute gibt es in vielen Klöstern kleine Shops, in denen Mönche Naturprodukte für die Gesundheit, Heilmittel und sogar Kosmetika und Parfums verkaufen. Darüber hinaus bieten viele Online-Shops Produkte von Mönchen an und stellen sie weltweit zum Kauf bereit. Aber die faszinierendste Tatsache ist, dass alles, was einst von den weisen Händen der Mönche und Kräuterkundigen geschaffen wurde, immer noch nach den gleichen Rezepten zubereitet wird, die die Allgemeinheit zwar vergessen hat, die aber Geheimnis und Faszination dieser zeitlosen Gemeinschaften bleiben.
Das Camaldoli-Kloster – eine alte Apotheke
Nehmen wir zum Beispiel das Kloster von Camaldoli mit seiner alten Apotheke. Camaldoli ist einer der wichtigsten Beispiele für die Aktivitäten der Klöster seit dem Mittelalter. Gegründet 1025, brachte es schnell Leben in eine der größten und aktivsten Benediktinergemeinden des Westens und wurde nicht nur ein religiöses und spirituelles Zentrum, sondern auch ein kulturelles Herz und ein Sammelpunkt für altes Wissen unseres Territoriums und noch vieles mehr. Seit 1046 beherbergte das Kloster von Camaldoli ein kleines Krankenhaus, das kostenfreie Gesundheitsversorgung für die Menschen in der Umgebung und für Pilger anbot. Das Krankenhaus wurde mit einem galenischen Labor, einer praktischen Apotheke, verbunden, wo die Mönche die für die Krankenhausaktivitäten benötigten Medikamente mit Kräutern als Zutaten anfertigten.
Die Apotheke existiert noch heute und es gibt alte Rezepte, die bis ins 15. und 16. Jahrhundert zurückgehen. Dazu gibt es noch die Werkzeuge, die die Mönche damals für die Kräuter benutzten. Die Produkte, die von den Mönchen von Camaldoli hergestellt wurden, reichten von Gegengiften über wärmenden Salben, Tränken, Toniken und antiseptischen Pflastern bis zu ätherischen Ölen und kosmetischen Produkten zur Reinigung und Verschönerung des Körpers.
Viele dieser Produkte werden heute noch von den Camaldoli-Mönchen verpackt und verkauft. Eines für alle ist das Öl 31, ein echtes Allheilmittel für zahllose Krankheiten, schlimme und weniger schlimme. Es ist ein Öl, das aus dreißig verschiedenen Kräutern destilliert wird, die nach einem seit Jahrhunderten überlieferten Rezept gemischt werden, um ein Produkt mit unglaublichen Eigenschaften und mit erfrischenden, tonisierenden und desinfizierenden Wirkstoffen zu schaffen. Neben Öl 31 bietet die alte Apotheke im Kloster Camaldoli noch eine endlose Vielfalt an natürlichen Produkten zur Pflege und Regeneration des Körpers, wie Cremes für die Gesichts- und Körperhaut, Shampoos, ätherische Öle, Schaumbäder, Balsame, natürliche Zahnpasten, Parfums und andere kosmetische, heilende und beruhigende Produkte.
Calendulacreme
Von den heilenden und kosmetischen Produkten, die im Camaldoli-Kloster hergestellt werden, sollte eine Gesichtscreme besonders hervorgehoben werden – die Marigoldcreme.
Calendula ist eine krautige einjährige Pflanze, mit charakteristischen gelb-orangenen Blüten, aus denen eine Reihe von Substanzen mit außergewöhnlichen positiven Eigenschaften extrahiert werden kann. Neben dem wertvollen ätherischen Öl, enthalten die Blüten der Calendula Flavonoide, starke Antioxidantien, die sehr nützlich sind, um ernsthafte Krankheiten zu verhindern. Außerdem enthält sie Triterpenoide, die eine große pharmazeutische Vielseitigkeit haben; Sterole, die gegen schlechtes Cholesterin kämpfen; Carotinoide, die die Bildung von freien Radikalen verlangsamen und pyrogallische Tannine mit starken adstringierenden, antibiotischen und hämostatischen Eigenschaften.
Zusätzlich zu den vielen Verwendungsmöglichkeiten auf dem Gebiet der Medizin, ist Calendula auch für die Herstellung von Cremes für Körper und Gesicht sehr wertvoll.
Die Calendulacreme wird nach den alten Rezepten der Camaldoli-Mönche hergestellt und ist außergewöhnlich nahrhaft, weichmachend und reichhaltig. Tatsächlich enthält sie alle oben beschriebenen Eigenschaften der Calendula Officinalis. Diese Creme hat unglaubliche antibakterielle und lindernde Eigenschaften, die sie für eine ganze Reihe von Anwendungen von Mückenstichen bis zur Behandlung von Furunkeln, kleinen Verbrennungen und Couperose bis hin zu Herpes wirksam macht. Ihre Zusammensetzung, die reich an Nährstoffen und nützlichen Substanzen ist, fördert die Regeneration von Gewebe und die Heilung von Wunden und sorgt für eine konstante antiseptische und desinfizierende Wirkung. Sie ist auch für kleine Verbrennungen geeignet. Ihre exquisiten ästhetischen Eigenschaften sollten wie aber auch nicht vergessen.
Alle ihre Merkmale machen sie tatsächlich zu einer wertvollen Verbündeten für die Pflege und Schönheit aller Hauttypen. Sie ist besonders für trockene und empfindliche Haut geeignet. Sie hat eine erstaunliche erfrischende und schützende Kraft, die der Haut hilft, den täglichen Stress zu bewältigen und sie frisch und hydratisiert zu halten. Calendulacreme hilft bei der Zellerneuerung und beugt den Zeichen der Hautalterung vor, glättet die ersten Fältchen und gibt der Haut ein Strahlen, Festigkeit und macht sie prall. Auf dem ganzen Körper verwendet, wirkt es auch sehr beruhigend nach dem Sonnenbad.
Andere wertvolle Produkte
Auch die Avocado ist eine wirksame Verbündete für die Haut. Die Camaldoli-Mönche entdeckten die Eigenschaften der Avocado und machten sie zur Grundzutat vieler Produkte zur Schönheitspflege von Gesicht und Körper.
Avocado-Öl dient als Basis dieser. Reich an Vitamin A, B-Vitaminen, Vitamin D und ungesättigten Fettsäuren (gute Fette), genau wie an Lecithinen, Antioxidantien und Mineralien. All diese Substanzen stimulieren die Zellregeneration und haben einen feuchtigkeitsspendenden, festigenden Effekt und wirken gegen Falten.
Das Avocado-Öl aus dem Camaldoli-Kloster und wird durch eine leichte Massage in die Haut aufgenommen. Es eignet sich für die Pflege von Gesicht und Hals, doch nicht nur hierfür. Auch für den Körper kann das Öl viel tun, dank seiner festigenden Eigenschaften, die die Gefäße von Beinen, Bauch und Po festigen können. Außerdem können Dehnungsstreifen gemildert werden. Die Hohe Dichte an Vitaminen und Nährstoffen macht das Öl auch geeignet zur Haarpflege. Eine Haarkur damit erneuert trockenes und feuchtigkeitsarmes Haar.
Genauso gibt Avocadocreme müder Haut Straffheit und Elastizität zurück und lässt sie so entspannt und jugendlich aussehen. Für eine intensive Schönheitsbehandlung, tragen Sie sie abends auf um die Gesichtshaut zu nähre und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Sie dringt tief ein, ohne zu fetten, beugt Falten vor und reduziert jene, die schon da sind. Die Gesichtshaut sieht revitalisiert und erholt aus.
Ein weiteres effektives Produkt für natürliche Schönheit und ein gepflegtes Gesicht, ist die Bienenwachscreme, die ebenfalls im Camaldoli-Kloster hergestellt wird. Das Wachs wird von Bienen hergestellt und enthält wasserabweisende Lipide und andere wertvolle Substanzen, die einen auspolsternden und schützenden Film auf die Haut legen. Dieser Film schützt die Haut vor Umwelteinflüssen, hält sie hydratisiert und macht sie frischer und jugendlicher. Die Bienenwachscreme hat bemerkenswerte heilende und klärende Eigenschaften, dank Vitamin A und Carotinoiden, die enthalten sind. Hocheffektiv gegen rissige Haut, schützt sie die Haut vor kalter Luft und Wind im Winter und sorgt für natürliche Regeneration.
Es gibt außerdem noch eine Gesichtscreme mit Olivenöl, die der Hautalterung vorbeugt und die Haut mit Feuchtigkeit versorgt. Die hohe Konzentration an ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Antioxidantien macht sie zu einem Wundermittel um sogar trockene Haut elastisch, jugendlich und frisch zu halten. Olivenöl legt einen natürlichen Schutzfilm auf die Haut, die vor dem Austrocknen schützt. Es versorgt die Haut in der Tiefe mit Nährstoffen und Feuchtigkeit und hat einen aufpolsternden und erfrischenden Effekt.