Das Ei als Symbol für Ostern - Holyblog.de

Das Ei als Symbol für Ostern

Das Ei als Symbol für Ostern

Wenn wir an Ostern denken, ist es wahrscheinlich, dass neben der religiösen Bedeutung, die dieses Fest für Christen hat, der erste Gedanke, der uns in den Sinn kommt, die Schokoladeneier sind, die bei dieser Gelegenheit verschenkt werden. Das Osterei ist eine in farbiges Papier eingepackte, mit einer Schleife versehene Köstlichkeit, die oft von Geschenken und Überraschungen begleitet wird, die im Inneren oder am Äußeren angebracht sind. Sie werden verschenket, um kleinen und großen ein Lächeln zu entlocken. Eine festliche Tradition und nur scheinbar kommerziell, denn die Tatsache, dass der Osterkuchen par excellence eiförmig ist, ist sicher kein Zufall. Ganz im Gegenteil.

Die Symbolik des Eies ist eine der ältesten, die es gibt und vereint unzählige Kulturen und Religionen seit Anbeginn der Zeit. Wie so oft hat das Christentum nichts anderes getan, als dieses

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Symbol zu nehmen, es von allen heidnischen Formen zu befreien und es in einem christlichen Schlüssel neu zu formulieren. Für Christen wird das Ei zum Symbol Christi, der vom Tode aufersteht und das Grab verlässt, indem er den Stein, der in seiner Form an ein Ei erinnert, wegrollt. Außerdem beherbergt das scheinbar unbewegliche und unbelebte Ei ein neues Leben in sich. Diese doppelte Symbolik, der Stein des Grabes Jesu und das verborgene Leben, das bereit ist, zu erblühen, macht das Ei zum Symbol der Auferstehung, des Lebens und des Heils, das von Christus dargestellt wird, zur Hoffnung für jeden Menschen. Es ist also kein Zufall, dass das Ei von vielen Künstlern als Bildmotiv in deren Werke aufgenommen wurde, allen voran die berühmten handbemalten russischen Ei-Ikonen, kleine Meisterwerke, die verschiedene religiöse Themen darstellen. Es gibt bemalte russische Ei-Ikonen mit der Darstellung der Muttergottes oder der Darstellung der Heiligen Familie oder vielen anderen christlichen Symbolen.

Wir sind von der Bedeutung des Eies im Christentum ausgegangen, aber es wäre sicherlich interessant, ein wenig zurückzugehen und herauszufinden, was dieses Objekt in der Antike so besonders und einzigartig machte, wie es sich im Laufe der Zeit und durch kulturelle Traditionen entwickelt hat, bis es zu uns kam.

Das Ei ist das Symbol des Lebens

Die Verbindung Ei – Leben ist natürlich unmittelbar, und so muss es auch für unsere Vorfahren gewesen sein.

Die Symbolik des Eies hat einen sehr alten Ursprung. Viele Zivilisationen identifizierten damit den Ursprung der Welt. Das Kosmische Ei, oder das Ei der Welt, wurde in der Antike als ein vitaler und energetischer Kern betrachtet, der im Nichts, im ursprünglichen Chaos schwebte. Beim Öffnen würde es den Kosmos erzeugen, wie wir ihn kennen.

Diese Interpretation findet sich in vielen Kulturen wieder, so bei den Sumerern und den babylonischen Assyrern bis hin zu den Ägyptern, Griechen und Hindus. Diese nimmt jedoch später in den verschiedenen Kulturen besondere und differenzierte Merkmale an.

Für die Ägypter haben die beiden Schalenhälften des Eis, das aus dem Schnabel der großen Ente Knef geboren wurde, dem Himmel und der Erde ihren Ursprung gegeben. Wiederum nach der ägyptischen Religion kehrt die Symbolik des Eies als Emblem des Lebens in den Mythos des Phönix zurück, der zyklisch stirbt und dann aus seiner Asche aufsteigt, die ein von der Sonne und der Luft genährtes Ei hervorbringt. Außerdem stellten die Ägypter das Ei in den Mittelpunkt der vier Elemente: Erde, Luft, Feuer und Wasser.

In der griechischen Mythologie stellt das Ei die von Castor und Pollux verkörperte Schöpfung dar, die von Leda und Zeus, letzterer in Form eines Schwans, gezeugt und aus einem Ei geboren wurden. In der Mythologie wurde Eros, der Gott der Liebe, aus einem silbernen Ei geboren, das von der Nacht gelegt und vom Nordwind befruchtet wurde. Ein noch älterer Mythos, der auf die vorhellenische Bevölkerung Griechenlands zurückgeht, erzählt eine ähnliche Version, in der die Göttin Eurinome, befruchtet von der Schlange Ophilous, das kosmische Ei in den wirbelnden Schoß des Chaos legte.

Bei den Kelten ist ein Ei namens Glain der Ursprung des Kosmos. In Nordeuropa gab es einen Brauch, Eier von einem Hügel in Beltane zu rollen, um die Bewegung der Sonne am Himmel nachzuahmen.

Auch für die Hinduisten haben die beiden Hälften der Schale des kosmischen Eies, eine aus Gold, die andere aus Silber, dem Himmel und der Erde ihren Ursprung gegeben. Das gleiche Ei war Brahma, eine Emanation/Schöpfung des materiellen Universums, eingeschlossen im goldenen Herzen des Eies der Welt. In dieser Form schlief es lange Zeit in der Dunkelheit, bevor es in einem goldenen und brennenden Licht, das Leben erzeugte, in einer Art Big Bang ante litteram explodierte.

Das Ei der Welt erscheint auch in der taoistischen Religion der Chinesen, wo Pangu, der Schöpfer der Welt, aus dem kosmischen Ei geboren wurde, in dessen Inneren sich die ursprünglichen Prinzipien des Yin und Yang befanden und in dem sich das Chaos angesammelt hatte. Diese beiden Prinzipien, die sich bis zum perfekten Gleichgewicht stabilisierten, führten zu Pangu, der später das Kosmische Ei mit seiner Axt in zwei Teile spaltete und so die Erde (Yin) und den Himmel (Yang) erschuf. Um sie voneinander getrennt zu halten stellte er sich dazwischen, unterstützt von einer Schildkröte, von Qilin (eine Art Chimäre), dem Phönix und einem Drachen.

Das Ei als Ursprung der Welt ist ein Symbol des ewigen Lebens, das sich zyklisch erneuert, das sich im Laufe der Zeit und der Jahreszeiten regeneriert. Die Griechen, Chinesen, Ägypter und Perser tauschten Eier, manchmal dekoriert und gefärbt, als Geschenk für Frühlingsfeste, wie für die Frühlings-Tagundnachtgleiche, um den Beginn der neuen Jahreszeit gut zu begrüßen.

Das Ei ist auch ein Symbol, das mit dem Weiblichen verbunden ist, in allen Kulten der Muttergöttin, da die Frau die Fähigkeit besitzt, das Ei und mit diesem das Leben zu erzeugen.

Das Ei kommt auch im Orphismus, im Mithraismus und in den dionysischen Mysterien vor, immer als Symbol des Lebens und der Schöpfung, und in der Alchemie, in der das Ei der Weisen mit dem Ei der Welt vergleichbar ist.

Ostereier schenken

Wir haben bereits gesehen, wie der Brauch, Eier zu schenken, in der Antike weit verbreitet war, besonders in Verbindung mit der Ankunft des Frühlings, als Symbol für die „Wiedergeburt“ der Natur.

Wie die Ägypter vor ihnen schmückten auch Christen Hühnereier mit Kreuzen oder anderen Symbolen und bemalten sie rot, um an das Blut Christi zu erinnern. Diese Tradition hatte durch das Verbot des Verzehrs von Eiern in der Fastenzeit einen beträchtlichen Aufschwung erfahren. Dies bedeutete, dass es viele Hühnereier gab, die nicht verzehrt wurden. Um sie nicht ganz zu verschwenden, begannen die Christen, sie zu kochen und zu schmücken. Im Laufe der Zeit wurde die Tradition geboren, diese Eier in die Kirche zu bringen, um sie segnen zu lassen. Im Mittelalter, besonders in Deutschland, war es üblich, einfache oder dekorierte Eier zu Ostern zu schenken.

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Russisches Ei im Fabergé-Stil

Während des 17. und 18. Jahrhunderts wurden den Kindern weiterhin farbige und dekorierte Hühner- und Enteneier oder eierförmiges Spielzeug geschenkt, während die Schokoladeneier erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts auftauchten. Das erste hohle Schokoladenei mit einer Überraschung wurde 1875 von der englischen Firma Cadbury hergestellt. Gefüllte Schokoladeneier wurden zuvor in Frankreich und Deutschland prduziert. Die ersten sollen in der Zeit von König Ludwig XIV, dem Sonnenkönig, hergestellt worden sein. Es war der niederländische Chemiker und Chocolatier Coenraad Johannes van Houten, der Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckte, wie man Kakaobohnen mit Alkalisalzen behandelt, um sie süßer zu machen und leichter in Wasser auflösen zu können sowie, wie man aus diesen Kakaobutter gewinnen konnte. Weitere Entdeckungen führten zur Gewinnung von reinem Schokoladenpulver, das leicht geformt und in Formen verwendet werden konnte. 1819 gründete François Louis Cailler die erste Schweizer Fabrik, in der Schokolade dank einer speziellen Maschine zu einer Paste verarbeitet werden konnte. Andere Quellen behaupten, dass es bereits im 18. Jahrhundert in Turin Prototypen gab, um leere Schokoladeneier mit kleinen Überraschungen herzustellen.

Auch Ende des 19. Jahrhunderts gab es einen weit verbreiteten Trend zur Produktion von Gold-, Silber- und Platineiern mit Edelsteinen. In Wirklichkeit war dieser Brauch bereits im Mittelalter weit verbreitet und wird erst Ende des 19. Jahrhunderts wieder aufgenommen. Zar Alexander III Romanov gab als erster ein ähnliches Ei bei dem berühmten Juwelier Carl Fabergé als Geschenk für seine Frau Marija in Auftrag. Fabergé schuf ein emailliertes Platin-Ei, das ein zweites Ei enthielt, welches wie ein Eigelb aussah. In dessen Inneren befand sich ein Küken aus Gold mit Augen aus Rubinen, auf dem Kopf des Kükens befand sich eine Reproduktion der Kaiserkrone. Die Sammlung der russischen Kaisereier von Fabergé besteht heute aus 52 Eiern. Die meisten dieser Eier enthalten kleinere, ebenso wertvolle Eier, ähnlich wie eine Matrjoschka. Ein Ei von Fabergé zu Ehren der Transsibirischen Eisenbahn war mit einem Metallband dekoriert, auf dem der Fahrplan der Bahn eingraviert war. Im Inneren befand sich ein kleiner Zug aus Gold.

Zurück zu den Schokoladeneiern. Diese werden heute in handwerklichen Konditoreien und vor allem industriell in großen Mengen produziert. Die Produktion und der Vertrieb von Eiern beginnt mehr als einen Monat vor Ostern. Eier aller Art und Größe werden auf dem Markt angeboten.

Anderswo, vor allem in den orthodoxen Ländern, wird nach wie vor das gekochte Hühnerei bevorzugt, das höchstens mit natürlichen Farben gefärbt ist. Die Eier müssen lange gekocht werden, bis sie sehr fest sind. Um sie zu färben, können Zwiebelschalen oder Teeblätter verwendet werden, um eine braune Farbe zu erhalten; Efeu und Brennnesselblätter können verwendet werden, um grüne Eier zu erhalten; Safran und Kreuzkümmel können für Gelb verwendet werden; rote Rüben für Rot. Einfach die Eier im so gefärbten Wasser kochen und dann die Farbe mit ein paar Tropfen Essig fixieren.